Neuseeland - EU: Freihandelsabkommen

Freihandelsabkommen (FTA) zwischen EU und Neuseeland in Kraft Das FTA ist damit ein Zeichen für eine engere Zusammenarbeit mit einem wichtigem Partner im Indo-Pazifik.

Das Abkommen ist nun mit Beginn dieses Monats (Mai 2024) in Kraft getreten. Die Verhandlungen zwischen der EU und Neuseeland hatten Juni 2018 begonnen und wurden am 30. Juni 2022 erfolgreich abgeschlossen. Damit wurde das Abkommen erstaunlich schnell ausverhandelt.

Die EU-Kommission geht davon aus, dass das Abkommen zu einer Steigerung des europäisch-neuseeländischen Handels von bis zu 30 % führen wird. Sie erwartet, dass EU-Unternehmen allein durch die Aufhebung neuseeländischer Zölle rund 140 Millionen Euro pro Jahr einsparen werden. Für europäische Investitionen nach Neuseeland prognostiziert die Kommission einen potenziellen Anstieg von über 80%. Das Abkommen beinhaltet verbindliche und ambitionierte, durchsetzbare Nachhaltigkeitsverpflichtungen inklusive einer Einbeziehung des Pariser Klimaabkommens und der Kernprinzipien der Internationale Arbeitsorganisation. Des Weiteren enthält das Abkommen ein eigenes Kapitel zu nachhaltigen Lebensmittelsystemen, einen eigenen Artikel zu Handel und Geschlechtergleichstellung sowie eine spezifische Bestimmung zur Reform des Handels und der Subventionen für fossile Brennstoffe. Mit dem Inkrafttreten des Abkommens wird auch der Handel mit Umweltgütern und Umweltdienstleistungen erleichtert.

Die Europäische Kommission veröffentlichte am 9. April 2024 im Amtsblatt (EU) L/2024/1062 die Mitteilung über den Zeitpunkt des Inkrafttretens des Freihandelsabkommens zwischen der Europäischen Union und Neuseeland.

Der Text zu diesem Abkommen wurde am 25. März 2024 im Amtsblatt (EU) L/2024/866 veröffentlicht.

Weitere Informationen zum Freihandelsabkommen finden Sie hier.

Neuseeland – Mainfranken

In den Handelsbeziehungen zwischen der Region Mainfranken und Neuseeland steckt noch viel Potenzial.  Der IHK sind gerade mal knapp über 40 mainfränkische Exporteure bekannt, die mit Neuseeland engagiert sind.

Neuseeland - Stärken - Potenziale - Schwächen

Neuseeland zählt mit 5,2 Mio. Einwohnern zu den kleineren Märkten. Hauptlieferländer sind China, Australien, die USA, Südkorea und Japan. Zu den Stärken Neuseelands gehören das wirtschaftsfreundliche regulatorische Umfeld, ein hohes Maß an Rechtssicherheit für Unternehmen, ein transparentes Wirtschaftsleben, was unternehmerische Entscheidungen erleichtert sowie ein stabiles Bankensystem. Der Inselstaat überzeugt zudem durch seine makroökonomische Stabilität. Die Lebensqualität und Kaufkraft ist in Neuseeland zudem hoch.

Chancen werden im Infrastrukturausbau gesehen. Deutsches Know-how in den Bereichen Energieeffizienz und Umwelttechnik ist in Neuseeland gefragt. Weitere Potenziale bietet Neuseeland auch, da es ein interessanter Testmarkt für innovative Produkte ist.

Die größten Risiken für Neuseeland liegen in der Abhängigkeit von wenigen Produkten und Absatzmärkten. Über 80 Prozent der Warenausfuhren entfallen auf land- und forstwirtschaftliche Erzeugnisse oder Lebensmittel. Die wichtige Molkereiwirtschaft exportiert rund 90 Prozent ihrer Produktion. Damit ist Neuseeland anfällig für weltweite Konjunkturschwankungen. Eine besonders hohe Abhängigkeit besteht dabei von Entwicklungen in China und Australien, den mit großem Abstand wichtigsten Abnehmerländern.

Foto: DALLE